Ablauf der Erstellung einer Anzeige gemäß § 9 BEMFV

(ausgearbeitet von DM2BLE im Dezember 2003 )

Vorwort

Gesetzesgrundlage für die Abgabe der Anzeige ist die Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder (BEMFV). Für uns Funkamateure trifft hier der § 9 zu. Eine große Hilfe bei der Erstellung der Anzeige ist die Anleitung zur Durchführung der Anzeige ortsfester Amateurfunkanlagen nach §9 der BEMFV. Entsprechend der Empfehlung der RegTP sollte bei der Erstellung der Anzeige möglichst von einer Maximalkonfiguration ausgegangen werden.

Was ist damit gemeint?

Auch wenn ich 100 Watt zur Verfügung habe und auch wenn ich keine Leistungserhöhung geplant habe, so sollte, wenn es möglich ist auch gleich mit höherer Leistung gerechnet werden.Vorstellungen von neuen oder zusätzlichen Antennen sollten nicht nur ins Auge gefasst werden, sondern eben, wenn es denn möglich ist auch gleich mit berechnet werden.

Zusätzlich sollte auch der Entwurf der neuen Amateurfunkverordnung berücksichtigt werden. Dieser neue Entwurf lässt auf einem bestimmten Frequenzbereich des 160-m Bandes statt bisher 75 Watt dann 750 Watt zu. Für das 30m-Band sind dies dann 300 statt bisher 150 Watt. Das 6m-Band soll dann für alle Funkamateure mit 25 Watt ERP (ca. 40 Watt EIRP) und ausschließlich Horizontalantennen freigegeben werden. Auch dies sollte man gleich mit berücksichtigen.

DM2BLE hat diese Verfahrensweise mit Herrn Hotz von der Regulierungsbehörde in Mainz abgesprochen. Herr Hotz hat dabei empfohlen, dass diese Absprache trotzdem mit dem zuständigen Bearbeiter der zuständigen Außenstelle der RegTP abgestimmt werden sollte. In einem Begleitschreiben zur Anzeige ist dann darauf zu verweisen, dass dieser Entwurf berücksichtigt ist und dass aber bis zur Inkraftsetzung nur maximal mit der derzeitig zulässigen Leistung gearbeitet wird (Entwurf solches Schreibens hier, auch als DOC-Datei, die man dann selbst bearbeiten kann)..

Zunächst ein Konzept erstellen und dann die folgenden Schritte abarbeiten.

1. Schritt – Das Blockschaltbild

Dieses Blockschaltbild ist nicht von der RegTP vorgegeben, beinhaltet aber alle notwendigen Angaben zur Erstellung der Anzeige gemäß Par. 9 BEMFV und wird deshalb von mir dringend empfohlen.

Auf diesem Blockschaltbild (EXCEL-Tabelle) sind alle Angaben einzutragen die für eine spätere Berechnung notwendig sind. In der Tabelle Nr. 3 (Verluste) und Tabelle Nr. 4 (Antennen) sind Formeln eingebaut. Diese Formel addieren die Verluste (Tab. 3) und

Die Rechenformel (a^2 = b^2 + c^2) berechnet mir die Hypotenuse.

In der Antennentabelle Nr. 4 ist weiterhin die Spalte 3 zu beachten. Hier gilt normalerweise die Höhe der Antenne über Grund abzüglich 3m Sicherheitshöhe.

Dadurch ermittle ich die Hypotenuse an der Grundstücksgrenze in 3m Höhe.

Es kann nun aber auch sein, dass (Beispiel Reihenhaus) die Antenne zwar 15m über Grund montiert ist, aber durch das Reihenhaus des Nachbarn nur die Differenz zwischen Antennenhöhe und Höhe des Reihenhauses ist. Dies gilt auch für Nachbarhäuser. Hier muss man sich den kürzesten kontrollierbaren Bereich eben ausrechnen und die kürzeste ermittelte Entfernung ist dann der nutzbare kontrollierbare Bereich.

Die Definitionen sind in der Anleitung zur BEMFV nachzulesen. Für Verluste zwischen Endstufe und Antenne können diese Angaben genutzt werden.

2. Schritt – Die Skizze als Draufsicht

Ist nun das Blockschaltbild fertig gestellt, dann wird die Skizze begonnen. Dies kann auch gleichzeitig mit der Erstellung des Blockschaltbildes gemacht werden, denn dadurch erkennt man oftmals früher die kritischen Stellen. Die Skizze muss kein Lageplan vom Katasteramt sein, sondern kann eine handschriftliche Skizze , muss aber maßstabgerecht sein. Ich fertige diese Skizzen mit Hilfe von EXCEL.

Die restlichen Eintragungen (standortbezogene Sicherheitsabstände) können aber erst nach den durchgeführten Rechnungen mit dem Wattprogramm und der Fertigstellung des Ergebnisblattes  gemacht werden. Es ist also ein ständiges Hin und Her zwischen den einzelnen Punkten. Wenn dann die Tabelle vollständig ist, dann können auch die standortbezogenen Sicherheitsabstände eingetragen werde. Dazu aber später mehr.

3. Die Rechnung mit dem Wattprogramm

Im Wattprogramm ist eine 12-seitige Kurzanleitung und leider haben die wenigsten Benutzer diese gelesen. Ich empfehle es dringend.

Hier setze ich voraus, dass eine Version 3.10.6 als Voll- oder light-Version vorhanden ist.

Zunächst rufe ich das Wattprogramm auf und gehe zum Button „USER“ . Hier fülle ich nun die persönlichen Daten aus. Beachte dabei, dass die Wohnanschrift nicht gleich der Standort der Amateurfunkstelle sein muss. Dies trifft auch bei Klubstationen für das Klubrufzeichen zu. Fülle diese Seite immer sehr gewissenhaft aus, denn sonst kannst Du hinterher alle Ausdrucke in den Müll schmeißen.

Ist die USER-Datei ausgefüllt, dann speichere diese Datei unter einem festzulegenden Namen ab. Bei mir ist es immer das call und eine laufende Nr. dahinter, falls ich mehrere Rechnungen für einen OM mache.

Nun zur Bedienung des Wattprogramms. Dringlichst empfehle ich hier nochmals, dass man sich die im Wattprogramm vorhandene Hilfestellung durchliest und beachtet. Ich kann und will hier nicht eine komplette Bedienungsanleitung wiederholen. Wichtig erscheint mir aber darauf hinzuweisen, dass nach jeder gerechneten Spalte gespeichert wird, denn bei Bedienungsfehlern fliegt man ganz schnell über „Laufzeitfehler 9“ aus dem Programm und alle vorher gerechneten Spalten sind futsch.

Nun beginnen wir mit der eigentlichen Rechnung.

Ich beginne immer mit der höchsten Frequenz.

Alle Eingaben erfolgen auf dem großen Datenblatt. Zunächst also die Eingabe der gewünschten Frequenz in die 1. Zeile der Spalte A. Die Antennenzeile lassen wir noch offen. Als Montagehöhe für die Antenne ist nicht die Höhe über einem Bauwerk, sondern die Höhe über Grund einzutragen. Bei einer Drahtantenne können das verschiedene Höhen sein und ich trage hier immer den höchsten Punkt ein. Ist meine Richtantenne nicht fest montiert, so mache ich bei Hauptstrahlrichtung immer einen Strich. Dies gilt auch für Drahtantennen. Zur Sendeleistung erübrigt sich wohl jeder Kommentar. Bei der Mod.-Art ist VORSICHT geboten, denn da warten böse Fallen. Ich beginne hier immer mit cw, denn dies ist für die 3 Hauptmodulationsarten (cw,ssb und fm) meist die ungünstigste Variante. Nun klicken wir in die Zeile Antenne  und suchen unsere Antenne in dem kleinen Blatt. Haben wir sie gefunden, dann anklicken und auf Antenne nehmen klicken. Ist unsere Antenne nicht in der Antennendatei, dann gehen wir ganz nach unten (Eingabe Andere) und klicken auf die letzte Zeile. In das rechte Feld tragen wir nun Antennenbezeichnung und Gewinn (in dBi) ein und klicken auf „Antenne nehmen“.

Zuletzt nun noch die Verluste. Jeder Verbinder und jedes zwischengeschaltete Gerät bringt Verluste zwischen der vom TRX abgegebenen und der Antenne zugeführten Leistung. Die max. möglichen Verluste entnimmst Du bitte der Tabelle .

Klickst Du nun 2 x auf das GRÜN hinterlegte A, dann berechnest Du diese Spalte und kopierst sie danach (2 x auf das A klicken) in die Spalte B.

Ändere nun hier die Modulationsart von beispielsweise cw in ssb und fahre fort. Du siehst nun die Unterschiede bei dem Personenschutz und bei HSM zwischen den Mod.-Arten. Mache dies auch noch für fm.

Danach lösche die Spalten die Du nicht benötigst.

Soviel als kleine Bedienungshilfe. Versuche es mal bei 144 MHz mit der Mod.-Art „ALLE“ und Du wirst schnell erkennen, dass man mit den einzelnen Mod.-Arten rechnen sollte.


Anwendung der Winkeldämpfung im Wattprogramm

Kommen wir nun zur Anwendung der Winkeldämpfung. Diesen Punkt werde ich etwas ausführlicher behandeln, denn gerade hier haben die meisten OMs so ihre Probleme. Lies Dir hierzu aber unbedingt die die Hilfsdatei zum Wattprogramm durch.Dort heißt es im Punkt

1.2.1 Berücksichtigung der Antennencharakteristik."Wenn die ermittelten Sicherheitsabstände im Nahfeld der Antenne liegen, sind Fernfeldrichtdiagramme zum Nachweis der Winkeldämpfung nicht geeignet. In diesem Fall kann die Winkeldämpfung z.B. durch eine Nahfeldberechnung oder Messung ermittelt werden.“

Dies heißt schlicht und einfach, dass wir für Kurzwelle keine Winkeldämpfung ansetzen sollten.

In gleicher Anleitung heißt es unter Punkt

1.1.1.1   Fernfeld/Nahfeld und hier unter „Strahlendes Nahfeld“

„Wenn die Fernfeldformel im Bereich des strahlenden Nahfeldes angewendet wird, ergeben sich für die meisten Antennenformen konservative Abschätzungen, dassheißt die tatsächlichen Feldstärken sind geringer als die errechneten. Dies gilt jedoch nicht für alle Antennenarten, so erzeugt beispielsweise eine magnetische Antenne im Nahfeld stärkere Feldstärken, als die durch die Fernfeldformel vorausgesagten. Insbesondere Antennen, die geometrisch klein im Verhältnis zur Wellenlänge sind, zeigen ein solches Verhalten.“

Mir geht es hier nur um den ersten Teil der Feststellung. Hier räumt die RegTP ein, dass wir mit der Fernfeldformel (benutzen wir ja im Wattprogramm) uns bei der Berechnung benachteiligen, will aber andererseits die Winkeldämpfung nicht haben.

Wenn es notwendig ist, denn rechne ich auch im Nahfeld für KW-Beams und Vertikalantennen mit der Winkeldämpfung. Ich mache dies aber nur wenn der kontrollierbare Bereich mindestens etwa 1 Lambda ist (14 MHz = etwa 10m; 20 MHz = etwa 5m usw.).

Ich habe durch Messungen diese Verfahrensweise als gerechtfertigt nachweisen können.

Die Anwendung des richtigen Winkels bei der Verwendung der Winkeldämpfungsdaten ist nicht ganz einfach. Das Wattprogramm bietet dazu eine gute Hilfe, ist jedoch leider nur durch den Ausdruck des Blattes sichtbar, aber dazu etwas später. Unsere Antennenbibliothek bietet dazu aber mit ihren Strahlendiagrammen eine gute Hilfe. Nehme ich als Dämpfungswert den von uns ermittelten kritischen Winkel, so liege ich immer auf der sicheren Seite.

Wie hilft mir hier das Wattprogramm?

Wenn Du eine Spalte berechnet hast, dann gehst Du über das kleine Eingabefeld auf den

Kartenreiter „Winkel“ und klickst darauf.Nimm den Haken aus dem Diagramm und drücke das Gleichheitszeichen. Nun müsste die Tabelle ausgefüllt sein.Eventuell noch das Gleichheitszeichen betätigen.

Gehe jetzt in der oberen Zeile auf Winkel und klicke auf die Zeile „Dämpfung drucken HSM“.Der folgende Ausdruck zeigt Dir die angezeigte Tabelle und zusätzlich im unteren Teil ein Strahlendiagramm . Der am weitesten an das Blattende reichende Strahl ist der kritische Winkel. In diesem Falle 60°. Hier habe ich nicht gerade ein gutes Beispiel gewählt, aber ich wollte unbedingt nicht von der im gesamten Beispiel verwendeten Konfiguration abweichen.

Klickst Du nun 2 mal auf den in der zweiten Spalte stehenden Dämpfungswert des kritischen Winkels wird er in die GRÜN hinterlegte Spalte des Datenblattes übernommen.

Fertig ist die Rechnung für dieses Band. So kannst Du weiter mit den anderen Bändern und Winkeln verfahren.

Ist Deine Antenne nicht in der Bibliothek des Wattprogramms, dann kannst Du unsere Daten nehmen und musst Dir die Tabelle selbst ausfüllen. Wichtig ist dabei, dass Du bei der Antennenwahl über die letzte Zeile „Eingabe Andere“ gegangen bist. Soviel zur Verwendung der Winkeldaten.

Nahfeldberechnung mit dem Wattprogramm

In das Wattprogramm haben die Autoren dankenswerterweise auch gleich die Wiesbeckstudie eingebaut. Diese Nahfeldberechnung musst Du aber nur anwenden, wenn der kontrollierbare Bereich innerhalb des reaktiven Nahfeldes (0,159 Lambda) liegt. Dies ist meist nur bei im 160-m-, 80-m- und 40-m-Band der Fall.

Gehe hier wie folgt vor. Prüfe zunächst auf welchen Bändern es notwendig ist.

Gehe nun auf die zu berechnende Spalte des Rechenblattes (Spalte muss im Kopf GRÜN hinterlegt sein).

Gehe in das kleine Eingabefeld und klicke auf „Wiesbeck“. Findest Du in der linken Tabelle Deine Antenne nicht, dann nimm den Dipol als Ersatz. Klicke nun auf „berechnen“ und dann auf „Übernahme ins Datenblatt“ und schon hast Du die Nahfeldberechnung für dieses Band und diese Antenne ist abgearbeitet.

Eventuell muss die gleiche Prozedur für andere Bänder nun wiederholt werden.
Wiesbeck lässt ausdrücklich eine Vergleichsantenne zu. Dies kann in der Wiesbeckstudie unter dem Punkt 3.5 letzter Absatz nachgelesen werden.
Die dort aufgeführte Näherungsrechnung mit der geänderten Direktivität der Antenne und der Formel = Wurzel ( Dneu: Dref.) ist auch so ins Wattprogramm von den Autoren eingebaut.Ist dann der nun ermittelte notwendige Abstand zu groß, um die volle Leistung zu fahren,dann muss die Leistung entsprechend reduziert werden.Die mit der Wiesbeckstudie gerechneten Spalten sind dann an der Sternen* in den Ergebniszeilen 13 und 14 erkennbar.

4. Nahfeldberechnung außerhalb des Wattprogramms

Nun gibt es noch die Möglichkeit durch Korrektur des FSi-Faktors die zusätzlich von Wiesbeck eingebaute Sicherheit zu reduzieren. Auch dies schließt Wiesbeck nicht aus, denn im gleichen Punkt 5 der Wiesbeckstudie steht dazu:
„Ist ein Sicherheitszuschlag Fsizu berücksichtigen?
Es wird empfohlen, den Schutzabstand mit dem Sicherheitszuschlag Fsi (Faktor 1,4) zu multiplizieren.“

Es wird also nur empfohlen. Der Funkamateur muss verantwortungsbewusst prüfen, ob er diesen Zuschlag reduzieren kann. Dies lässt leider das Wattprogramm nicht zu. Hier muss man dann selbst mit den Formeln rechnen. Ein entsprechendes EXCEL-Rechenblatt ist auf unserer Homepage bzw. der Antennen-CD zu finden.

Gehe hier über das Inhaltsverzeichnis, über die Zeile „<5> Alternative Rechenmethode....“zur EXCEL-Berechnung mit der Wiesbeckstudie. Hier kannst Du diesen Faktor korrigieren.Lies Dir hierzu aber den Punkt „3.1.7 Sicherheitsfaktor Fsi  der Wiesbeckstudie durch.Gehst Du diesen Weg musst Du die Wiesbeckberechnung im Wattprogramm aber rückgängig machen.

Es war recht ausführlich, aber wohl auch notwendig, da viele OMs gerade bei der Anwendung des Wattprogramms die meisten Fehler machen. Dies liegt aber meist daran, dass man sich nicht der Mühe unterzieht und die Beschreibung ordentlich liest. Deshalb auch meine doch etwas ausführliche Hilfe in diesem Punkt.

Zur Verwendung des Wattprogramms bei Messwerten möchte ich aber keine Ausführungen machen, denn das muss man sich einfach erarbeiten oder man nimmt die auf unserer Homepage zu findende EXCEL-Datei für das Messprotokoll und die dort befindliche automatische Umrechnung. Vergesst dort aber nicht, dass die Messwerte ein negatives Vorzeichen haben.

Ist die Berechnung mit dem Wattprogramm abgeschlossen, dann bitte zunächst nur die Rechenblätter ausdrucken und noch nicht die Anzeige, denn die liefert das Wattprogramm auch gleich mit. Es könnte sich nämlich herausstellen, dass bei der Vervollständigung der Skizze doch noch eine Rechnungskorrektur durchgeführt werden muss und dann habe ich Papier umsonst gedruckt.

Um die Rechenblätter auszudrucken gehst Du auf dem großen Eingabeblatt in die obere Zeile,klickst dort auf „Formulare drucken“ und dort wiederum auf „ Alle ausgefüllten Datenblätter drucken“.

Wenn dann alle Unterlagen fertig und ok sind, erst dann sollte auch die Anzeige selbst gedruckt werden. Hierzu gehst Du wieder vom Datenblatt auf „Formulare drucken“ und klickst dann auf „BEMFV-Anzeige Blatt 1-3 drucken“. Hier brauchst Du dann nur noch auf dem Blatt 2 bei „Nein“ Dein Kreuz machen und auf Blatt 3 die Unterschrift leisten und die Anzahl der abzugebenden Seiten eintragen. Das war es dann schon.

5. Weiter geht es mit dem Ergebnisblatt

Mit dem Blockschaltbild und den Rechenblättern füllen wir nun  das Ergebnisblatt aus. Aus dem Blockschaltbild entnehmen wir die nutzbare Entfernung (Tabelle 3, Spalte 5) und tragen diese Daten in die Spalte 4 des Ergebnisblattes ein.

Ähnlich wird mit den Angaben aus den Rechenblättern verfahren. Nimm hierzu das ausgefüllte Rechenblatt als Muster. Wichtig ist nun, dass man nochmals alle Daten vergleicht und hier besonders die Einhaltung des kontrollierten Bereiches (Spalte 4 Ergebnisblatt zu den

Spalten 5 und 6 des Ergebnisblattes). Wundere Dich auch nicht, wenn teilweise der standortbezogene Sicherheitsabstand für den Personenschutz (Spalte5)> dem HSM (Spalte6) ist.

Vom 20m-Band abwärts ist dies meist der Fall, da dort die Ermittlung der Grenzwerte nach einem anderen Verfahren erfolgte. Erledige auch die Schritte für die GRAU und GELB hinterlegten Felder. Die Erläuterung dazu findest Du unterhalb der Tabelle. Für jede Antenne also den größten standortbezogenen Sicherheitsabstand markieren und ebenso eventuell notwendige Leistungsreduzierungen für die einzelnen Bänder.

6. Weiter mit der Draufsicht 

In der Draufsicht ist nun noch die Tabelle mit den standortbezogenen Sicherheitsabständen zu komplettieren und es sind die standortbezogenen Sicherheitsabstände durch Kreise und Linien ( ich nehme dazu GRÜN) einzuzeichnen. Zu beachten ist dabei, dass der standortbezogene Sicherheitsabstand ab dem ersten Element gilt. Da ich dies bei einem drehbaren Beam aber als Kreis in alle Richtungen einzeichnen muss ist zu beachten, dass die Drehung des Beams aber nicht um das erste Element, sondern um das Standrohr geht. Ich muss dies also berücksichtigen.

Beispiel: Das erste Element des FB33 ist 2m vor dem Standrohr montiert. In unserem Beispiel beträgt der standortbezogene Sicherheitsabstand 9,42m, dann muss ich den Kreis mit einem Radius von  9,42m + 2m = 11,42m um das Standrohr zeichnen. Die Pfeile auf der Skizze sind aber von ersten Element einzuzeichnen. Die Pfeile zeigen die Zuordnung der standortbezogenen Sicherheitsabstände zur jeweiligen Antenne.

Fertig ist nun auch die Skizze.

Falls notwendig ist dann noch eine Seitenansicht zu zeichnen. Eigentlich ist diese gemäß der neuerlichen Mitteilung der RepTP vom Okt. 2003 aber nicht mehr notwendig. Ich habe sie trotzdem erstellt.Ansicht1, Ansicht 2 und Ansicht 3

.7. Das fertige Ergebnis

Hast Du das alles erledigt, dann ist eigentlich schon alles fertig. Es entstehen nun 2 Stapel Papier

1. Die abzugebenden Unterlagen bestehend aus:

-         Anschreiben an die RegTP ASt
-         3 Seiten Anzeige, Seite 1, Seite2 und Seite3
-         Skizzen (Draufsicht und ev. Seitenansicht)

  1. Die vorzuhaltenden Unterlagen bestehend aus:

-    Deckblatt
-         Blockschaltbild (eigentlich nicht notwendig, aber zur eigenen Information)
-         Ergebnisblatt (eigentlich nicht notwendig, aber zur eigenen Information)
-         Antennendiagramme wenn mit Winkeldämpfung gerechnet wurde
-         Rechenblätter
-         Draufsicht und ev. Seitenansichten
-         Lageplan (Katasterauszug)
-         Kopie des Anschreibens an die RegTP
-         Kopie der 3 Seiten Anzeige

Rein ins Kuvert und ab an die zuständige RegTP AST und die vorzuhaltenden Unterlagen abheften und an der Station aufbewahren.Die für Amateurfunk zuständige RegTP AST muss nicht auch für die BEMFV zuständig sein.Das hat man aber eigentlich schon vorher geklärt, denn man sollte ja die Maximalkonfiguration und die Berechnung gemäß Entwurf der Amateurfunkverordnung bereits vorher mit dem zuständigen Beamten abgestimmt haben.

Nun kannst Du eigentlich erst richtig loslegen, denn erst jetzt hast Du Dich gegenüber der Behörde „ehrlich“ gemacht.Bedenke immer, dass auch ein bislang friedlicher Nachbar genervt sein kann, wenn er dauernd irgendwelche Probleme hat, wo Du noch  nicht mal der Verursacher sein musst.

In Zukunft wird die Nichtabgabe der Anzeige (wenn Du 10 Watt und mehr EIRP machst) als Ordnungswidrigkeit geahndet und den eventuellen Messeinsatz darfst Du dann auch nach bezahlen.Bedenke dies immer, gib Deine Anzeige ab und Du wirst ungetrübt Deinem Hobby frönen können.

73 Fritz – DM2BLE

Dieser Vortrag darf bei entsprechenden Veranstaltungen auch von anderen OMs vorgetragen werden. Einzige Bedingung ist, dass der Autor genannt wird.

Viel Spaß damit.                                           31.12.2003 (aber kein Silvesterscherz)